Erziehung und mehr

zurück zur Übersicht Erziehung

oder 

 

Erziehung ist Konsequenz

In den ersten Tagen entscheidet sich, wer wen erzieht. Die kleinen Racker haben es ganz schnell heraus, mit wem sie „Mäuse“ fangen können. So hat Ron in der ersten Nacht versucht uns durch Heulen und Bellen dazu zu bringen sofort zu ihm zu kommen. Ich habe standgehalten, doch mein Göttergatte konnte das „arme Tier“ nicht leiden sehen. Was ist also passiert. Der „arme Hund“ machte nur piep und schon kam Mensch angerannt und das Fazit war, dass wir für 2 Wochen einen Mitschläfer in unserem Ehebett hatten. Da mein Bett mir gehört, war ich nicht damit einverstanden und ich hatte meine Mühe den Hund aus dem Bett und meinen Mann zur Vernunft zu bringen, aber wie gesagt, nach 2 Wochen hatte ich beide soweit, dass sie wussten, wohin sie gehören. Mit anderen Worten, wenn man später mit einem erwachsenen Hund leben möchte, darf man es ihm nicht erlauben, es sei denn man hat den Hund gerne als Wärmekissen in seinem Bett. 

Konsequenz hat nichts mit Strenge, Grobheit oder Handgreiflichkeit zu tun, sondern es ist die Beständigkeit in der Aussage. Wenn ich nein sage, meine ich auch nein! Deshalb darf nicht einen Tag erlaubt sein, was am nächsten verboten ist. 

Die Konsequenz in der Erziehung zieht sich durch ein ganzes Hundeleben. Es fängt in den ersten Tagen damit an, dass der PJRT lernt wo er im Rudel steht. In kleinen Schritten lernt, was "Sitz!", "Platz!", "Bleib!" oder "Lass Das!" (Grundbefehle) etc. für ihn bedeuten. Auch sollte er lernen Fremde nicht grundsätzlich als Freunde, Feinde oder Beute einzustufen, er darf nicht auf anderer Leute Hunde und Katzen losgehen, selbst dann nicht, wenn diese ihn provozieren. Und zu guter Letzt sollte er nicht an der Leine ziehen und zerren oder unentwegt bellen. Das alles ist nicht ganz einfach einem PJRT bei zu bringen, doch mit viel Liebe und Zeit stellt man fest, dass es richtig Spaß macht dem quirligen Kerl zu arbeiten. 

Ein PJRT will und muss beschäftigt werden, sonst kann es leicht passieren, dass sie sich aus Langeweile oder Frust ein „Spielzeug“ suchen und dieses kaputtspielen. Darin ist der PJRT Meister. Wir haben es „Socken tot“ genannt. Aus lauter Langeweile, weil ich gerade mit etwas anderem beschäftigt war, hat sich Ron die Socken meines Mannes und Tochter geholt (sie sind wohl auf dem Weg zum Wäschekorb verloren gegangen) und zerlegte diese nach PJRT-Art. Bis ich es bemerkt hatte, waren die Socken "tot!" ...

nach oben

Rangordnung

Ich habe oft gehört, dass Hunde "das unter sich ausmachen", wenn es zu Rangeleien kommt. Leider musste ich die Erfahrung machen, dass dem nicht unbedingt so ist (siehe auch Was Angst macht, wird angebellt).  Es ist, wie bei den Menschen auch, entweder ich kann ihn leiden oder nicht und Feindschaften zwischen Rüden und auch Hündinnen sind gar nicht so selten. Würde man nun die "Feinde" auf einander los lassen, würden sie sich bis aufs Blut bekämpfen und sich bei ihrem nächsten Treffen wahrscheinlich wieder prügeln. 

Wichtig ist es einfach, dass man seinen Hund beobachtet und versucht heraus zu finden, wie er sich verhält. Es gibt eindeutige Zeichen in der Körpersprache des Hundes um zu erkennen, ob es sich um ein Drohverhalten oder eher eine Unterwürfigkeit handelt.

Welpenspielkreise oder Hundeschulen, darauf sollte man nicht verzichten. Beides gibt Hund und Halter die nötige Sicherheit und Wissen. 

Menschliche Familienmitglieder stehen in der Rangordnung immer über dem Hund. Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass der Hund jemals auf alle gleich gut hört. Meine Tochter ist z.B. für das Spielen zuständig, auf sie hört Ron eher weniger, wenn sie mit ihm unterwegs ist und mein Mann ist für die gröbere Toberei da. Das heißt, Beide respektiert Ron nicht genug, um wirklich sicher auf die Beiden zu hören. Da es mir als zu riskant erschien, Ron mit ihnen alleine zu lassen, war ich mehr oder weniger für alleinige Unternehmungen zuständig. Anders verhält es sich mit mir. Ich habe seine volle Aufmerksamkeit und kann ihn somit auch frei laufen lassen, er kommt sicher auf Pfiff oder Ruf zurück. Das hängt damit zusammen, dass ich in der Wohnung z. T. sogar strenger durchgreife, als Mann und Tochter. Alle Kommandos, die ich Ron gebe, habe ich mit ihm in der Hundeschule erarbeitet. Daher kam es hin und wider zu Missverständnissen. 
Ich war mit Ron und meinem Mann im Feld unterwegs und da ich gerne wollte, dass Ron auch auf ihn hört, sollte Ron, nachdem ich ihn abgelegt hatte, auf den Zuruf meines Mannes
„Hier!“ zu diesem laufen und sich vor ihn setzen. So hatte ich es mit Ron trainiert. Auf sein Kommando „Hier“ rannte Ron jedoch zu mir und tat wie ihm geheißen. Er kannte es ja nicht anders. Natürlich wurde er von mir freundlich empfangen, aber was wäre passiert, wenn zwischen meinem Mann und mir eine Strasse gewesen wäre? Die Lösung war denkbar einfach. Mein Mann musste öfters mit Ron gehen, ohne mich, und ernsthaft trainierten. Zuerst gab er die Kommandos im heimischen, „weglaufsicheren“ Garten und bald darauf in „freier Wildbahn“. Inzwischen hört Ron sicher auf meinen Mann. Das gleiche spielte sich bei unserer Tochter ab, nur da sie nicht ganz so konsequent ist, lies das Erfolgsergebnis etwas auf sich warten. 
  

Drohverhalten 3

im Gegensatz zur Unterwürfigkeit signalisiert ein aufgerichteter Schwanz, Zähnefletschen, Knurren, aggressives Bellen, Aufstellen der Nackenhaare, starrer Blick in die Augen (fixieren) des Gegenübers, dass der Hund zum Angriff bereit ist. Hier sollte unbedingt ein direkter Blickkontakt vermieden werden! 

Vorsicht ist geboten.

Unterwürfigkeit

Eingezogener Schwanz, Darbieten des Nackens bzw. der Kehle, Wegschauen, Wegdrehen signalisieren "ich unterwerfe mich, tu mir nichts", d.h. der Hund zeigt dem Angreifer an, dass er (vorerst!) aufgegeben hat und bereit ist, sich unterzuordnen.

Blickkontakt

In Gefahrensituationen mit fremden Hunden sollte man vermeiden ihm direkt in die Augen zu schauen. Starrer Blickkontakt fordert ihn nämlich zum Angriff heraus, während Wegschauen ihm signalisiert, dass man dem Kampf aus dem Weg gehen will. 

nach oben

Familienhund

Der PJRT ist der ideale Familienhund, da er sich schnell in das Rudel Mensch ein eingliedert, vorausgesetzt man zeigt ihm von Anfang an, an in  welcher Stelle er im Rudel steht (Siehe auch Rangordnung). Er sollte voll mit ins Familienleben eingebunden werden. Das heißt, die ganze Familie muss voll hinter ihm stehen und auch die vorher festgelegten Regeln einhalten, dann kann nichts schief gehen. Der PJRT ist für jeden Blödsinn zu haben, ist nicht empfindlich, wenn die Kinder mal grob werden. Aber auch er kann im Spiel schon mal etwas härter zupacken, deshalb sollte man Kinder und Hunde nie unbeaufsichtigt lassen.

Kind und Hund

Als Ron zu uns ins Haus kam, war unsere Tochter bereits 15 Jahre alt und die Gewöhnung an kleine Kinder musste deshalb außerhalb stattfinden. Die meisten Kinder lieben Hunde. Ein Kind wird von einem ausgewachsenen Hund als Welpe eingestuft, das bis zu einem bestimmten Punkt alles machen darf und Kinder riechen "normal". Einige Menschen aber haben Angst vor Hunden und stoßen daher einen erhöhten Adrenalinausstoß aus. Sie riechen dann entsprechend "böse" und da der Hund vom Wolf abstammt, ist es vorprogrammiert, wie der Hund reagiert. Leider haben manche Eltern die fatale Vorstellung, alle kleinen niedlich aussehenden Hunde seien von Natur aus kinderlieb.  

Ron hatte eine Zeit lang die Unart, manche fremde Menschen, die sich ihm näherten, anzubellen. Wir hatten einmal ein Problem mit unserer Heizung und so musste ein Installateur eben das Haus betreten. Ich fragte den Installateur noch, ob er Angst vor Hunden habe und als er dies verneinte durfte Ron sich wieder im Raum bewegen. Ron nahm es recht gelassen hin, bis zu dem Zeitpunkt, wo der nette Mensch die Wohnung verlassen wollte. Er setzte sich mit dem Rücken zur Tür, fixierte den Installateur mit den Augen (es sah fast so aus, als wollte er diesen hypnotisieren) und knurrte aufs Feinste. Als dann dem Mann auch noch die Schweißperlen auf die Stirn traten, war es aus. Ron dachte sich wohl "Der riecht böse“, dem gebe ich fürs gackern. Es gab nur eine Möglichkeit, die Situation auf zu entschärfen und die hieß „Platz!“ und „Ruhig!“ (Siehe Grundbefehle). Nachdem sich Ron, wenn auch widerwillig in die Situation einfügte, ging ich zu ihm, lobte ihn und befahl ihn an einen anderen Platz, damit unser Installateur ruhigen Gewissens die Wohnung verlassen konnte. In dieser Form ist mir das nur einmal untergekommen und um weitere "Zusammenstöße" zu vermeiden, stecke ich inzwischen dem Installateur gut riechende Leckerlis zu, die Ron ohne Murren bereitwillig und gerne von diesem annimmt, übrigens ohne zu knurren oder zu bellen, auch hat unser Heizungsfritze inzwischen seine Angst vor Ron verloren. 

Das Anbellen von Kindern gewöhnte er sich an dem Tage ab, als 2 kleine Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren das Verteilen der Belohnung für erfolgreiches Bällchenwegwerfen übernahmen. Nachdem ich Ron zunächst "Platz!"( Siehe Grundbefehle) befohlen hatte, damit die Kinder den Hund vorsichtig streicheln konnten, was Ron sich so gerne brav gefallen ließ, warf ich ein Bällchen und ließ es bringen. So war Ron zunächst abgelenkt. Als er mit dem Bällchen zu uns kam, holte er tief Luft um die Kinder anzubellen, musste dann aber feststellen, dass diese ihm seine Belohnung begeistert entgegenstreckten. Also beschränkte er sich auf das Annehmen der Leckerlis, wobei ich ihn am Hals leicht festhielt, damit er nicht zu stürmisch wurde und ich ihn im Zweifelsfall sofort von den Kindern hätte wegziehen können. Die meisten Kinder lieben es, Tiere zu füttern und für Ron bedeutet es seither ein gutes Gefühl, Kindern zu begegnen.

nach oben

Grundbefehle 4

Es gibt jede Menge Kommandos, auf die ein Hund hören sollte. Ich habe hier einige aufgeführt, die ich selbst mit Ron ausführe. 

  •  

"Aus!" oder "Lass Das!" 

Welpen sind wie kleine Kinder, unheimlich neugierig und wollen alles ausprobieren. Sie benutzen ihre Zähne, knabbern alles an, was sie entdecken. So lernen sie nicht nur kennen, dass das Knabbern irre Spaß macht, es vertreibt die Langeweile und es hilft gegen das Jucken und die Schmerzen, wenn die neuen Zähne durchbrechen. Dinge zu zerlegen ist für einen kleinen PJRT ein mehrfaches Erfolgserlebnis und damit genau das, was er im Sinn hat. Hin und wieder ist der Erfolg noch größer, wenn nämlich sein Mensch, bisher voll mit etwas anderem beschäftigt war, plötzlich angeschossen kommt, um dem PJRT sein "neues" Spielzeug wieder ab zu jagen. Das ist ein Heidenspaß. Der Kleine zählt eines und eins zusammen und kommt zu dem Schluss; wenn ich etwas zerlege, kommt Mensch und spielt mit mir! Das kann ja mal ganz lustig sein, doch der Spaß auf Dauer hinter dem Floh her zu rennen, lässt ganz schnell nach und bringt nicht viel. Ein kurzes, lautes und energisches "Aus!" oder "Lass Das!", vielleicht noch verstärkt durch in die Händeklatschen, reicht in der Regel schon aus, um ihn von seinem Ansinnen ab zu bringen. Knabberte er etwas an, was ihm nicht gehört, ertönte ein "Aus!". Erfolgte darauf nicht sofort das Unterlassen der Knabberei, musste man etwas deutlicher werden und ihn auf den Rücken werfen oder ihm durch Werfen mit einem ungefährlichen Gegenstand, etwa einem weichen Kissen, das Spiel vermiesen. Eine Blumenspritze kann man eben so gut verwenden, die Schreckwirkung genügte, wenn ihn ein Wasserstrahl traf. Eine solche Erfahrung trainierte bereits jetzt den Befehl "Aus!", den ich später vor den Blumenbeeten oder weggeworfenen Gegenständen perfektioniert habe.Ron legte meist den Kopf schief, runzelte die Stirn (man konnte förmlich die LED-Anzeige "ups, jetzt hat sie mich erwischt" sehen) und ließ von seinem "Opfer" ab. 

nach oben

  •  

"Ruhig!"  5

Wo sich mehrere Hunde treffen, wird meist erst einmal gebellt. Reines Gebell zeigt Aufregung und Spieleifer oder Angst und ist im Gegensatz zum Gebell mit Knurren und Zähnezeigen nicht böse gemeint. Wir haben es mit „Ruhig!“ versucht. Ron hatte sehr bald die Angewohnheit zu Hause, wenn fremde Schritte zu vernehmen waren oder einer seiner Hundefreunde vorbei lief, einen Affenaufstand zu proben. Er ließ sich partout nicht davon abhalten, dem unerwünschten Zwei- oder Vierbeiner zu sagen, bis hierher und nicht weiter. Ich hatte erst Bedenken, wenn ich ihm das Anschlagen verbieten würde, dass er die Fähigkeit des Wachhundes ablegen würde, doch das hat sich nicht bestätigt. Also habe ich „Ruhig“ eingeführt. Um es durchzusetzen, habe ich Ron dabei die Schnauze gerade so fest zu zugehalten, dass er nicht mehr bellen kann und mit tiefer Stimme "Ruhig!" befohlen. Anschließend habe ich ihn gelobt und dabei den Griff allmählich gelockert und weiter gelobt oder nochmals zugedrückt habe ("Ruhig!"), wenn er wieder zu bellen begann. 

nach oben

  •  

"Laut!" 

Nachdem die „Ruh“ eingekehrt war, begann ich ganz allmählich ihn auf Kommando draußen bellen zu lassen. Ich habe ihn sich setzen lassen, die rechte Hand gehoben und dabei die Hand auf und zu gemacht (ähnlich winken kleine Kinder). Zusätzlich sagte ich noch „Laut!“. Da PJRT sehr intelligent sind hat er sehr schnell begriffen, was ich von ihm wollte. Heute brauche ich nur noch die Hand zu bewegen oder nur noch „Laut!“ sagen und schon bellt er. Meine Tochter nutzt diesen Befehl, wenn sie im Dunkeln, alleine mit Ron unterwegs ist, um sich selbst Mut zu zu sprechen und die Gewissheit zu haben, wenn Ron bellt, wird sich mir schon keiner unsittlich nähern. 

nach oben

  •  

Angst  6

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Im Frühjahr diesen Jahres wurde Ron vollkommen unvermittelt von einem schwarzen Schäferhund attackiert und gebissen, obwohl er sich sofort auf den Rücken legte, um seine Unterwürfigkeit zu zeigen. Seit diesem Zeitpunkt war es um schwarze große Hunde geschehen und jeder der dem vermeintlichen Täter nur annähernd ähnlich sah, wurde verbellt und mit gesträubtem Nackenhaar angeknurrt. Das ganze steigerte sich noch darin, dass der Unfall unserer Tochter passiert ist und sie seither Angst hat alleine mit Ron raus zu gehen. Ron bemerkte die Angst seiner Führerin ebenfalls und reagierte entsprechend heftig. Nur sehr langsam und vorsichtig konnten wir Ron davon überzeugen, dass nicht alle schwarzen Hunde potentielle Beißer sind. Wir haben dann überlegt, wie wir diese Angst wieder abbauen können und nachdem wir einen Halter gefunden hatten, der ebenfalls einen schwarzen Schäferhund besitzt und sich bereit erklärte uns zu helfen, fingen wir langsam an, die Hunde einander näher zu bringen. Ron lernte allmählich dass der Andere friedlich war und baute seine Angst ab. Inzwischen hat sich seine Phobie soweit gelegt, dass er nicht mehr sofort anfängt zu kläffen, sondern erst einmal abwartet, wie sich der andere Hund verhält. 

Man sollte daran denken, dass unsere Hunde, nicht, wie ihre Vorfahren in der freien Wildbahn, unbegrenzten Platz zur Verfügung haben und damit auch unbegrenzte Ausweichmöglichkeiten. Auch wenn sie es möchten, können Sie sich einer drohenden Konfrontation oft genug nicht durch Ausweichen oder durch Flucht entziehen. Wenn wir Menschen sie also in diese Situation bringen, sollten wir auch die Verantwortung dafür übernehmen.

Auch liebte Ron es Personen, Fahrräder oder alles was sich schnell bewegte und vielleicht noch Krach machte, mit lautem Gebell zu verfolgen. Da sich aus dem niedlichen Jagdspiel unseres Welpen schnell das Beißen entwickeln konnte, wenn der "frech" kläffende Hund von einem entnervten Passanten einen Tritt oder Schlag mit dem Spazierstock bekommt, mussten wir uns überlegen, wie wir das von Anfang an unterbinden können. Zumal häufig Kinder mit Ron spielen wollten, wurden dann aber ängstlich und provozierten so sein Bellen. Ich musste also eingreifen. Da ich noch nicht viele Hunde (insgesamt 2) hatte, wollte ich dem ganzen erst nachgeben, besann mich aber dann darauf, dass Ron schon so seine Erfahrungen auch mit Kindern gemacht hatte. Er wurde, weil er ja so niedlich und süß war, als Welpe ständig von kleinen Kindern (Kindergartenalter) hochgehoben, obwohl ich es ihnen untersagt (die Eltern der Kinder mischten sich nicht ein) hatte. Mit unserem Hundetrainer gingen wir in solchen Situationen dazu über, Ron den Befehl „Platz“ und „Ruhig!“ einzusetzen. Außerdem wirkte Ron dadurch noch kleiner und durch die Bewegungslosigkeit ungefährlicher - das entschärft die Situation ungemein.

Ron kläffte alles an was nur annähernd größer war als er. Egal ob große Müllsäcke- Tonnen, parkende Motorräder oder Staubsauger es war unbekannt und wurde angebellt. Wir führten ihn zu diesem Unbekannten, damit er es als friedlich kennen lernt und seine Angst abbaut.

nach oben

  •  

"Hier!" 7


"Hier!" habe ich von Anfang an eingesetzt. In vielen Büchern wird auch „Komm“ eingesetzt, ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass bei weiteren Entfernungen „Hier“ effektiver ist, als „Komm“, ich denke es ist weiter hörbar. Ich habe mich in die Hocke gesetzt, die Arme ausgebreitet und  in Verbindung mit seinem Namen „Hier“ gerufen. Er verstand sehr schnell, wenn ich ihn rufe, dann gibt es etwas. Entweder Spiel oder Leckerchen. 

Als Ron älter wurde hatte er hatte manchmal aber wichtigeres zu tun, als sich in einem spannenden Moment zu mir zu bewegen, um Streicheleinheiten und Futter zu kassieren. Er klappte die Ohren zu und kam NICHT. Warten wollte ich nicht, sonder ich drehte mich auf dem Absatz um und lief ihm weg. So schnell konnte ich gar nicht schauen, wie er wieder neben mir war. Ganz nach dem Motto; ah, die rennt weg und entsprechend seines Meutetriebes jagte er mir hinter her. Ich habe mir im Laufe der Zeit angewöhnt, draußen "Hier!" zu rufen und in der Wohnung „Komm“, was soviel heißt, entweder spielt sie mit mir oder ich bekomme mein Futter und mit Futter lässt Ron sich immer bestechen. 

Aus Unwissenheit, habe ich am Anfang den Fehler gemacht „Hier“ erst dann hinter ihm herzubrüllen, wenn er bereits bis zum Horizont gejagt ist und mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten, bis der Racker wieder auftauchte. Man verfällt leicht dazu, wenn der Hund wieder freudestrahlend zurückgekehrt ist, ihn zu bestrafen, doch das wäre der größte Fehler überhaupt, weil er dann die Strafe mit seinem Herankommen verknüpft und sich das nächste Mal überlegen wird, ob er überhaupt wieder kommt. 

nach oben

  •  

"Sitz!" 

Wenn ich mit Ron gespielt habe, legten wir immer mal wieder eine kurze Spielpause ein. Am einfachsten ist es immer darauf zu achten, genau in dem Augenblick „Sitzt!“ zu sagen, wenn der Hund beginnt sich zu setzten. Sitzt er, wird er gelobt und belohnt. Er saß regelrecht in den Startlöchern und erwartete das nächste Kommando, die nächste Aktion. Ich habe mit dem Wort "Sitz!" seine Aufmerksamkeit auf mich gelenkt und ein Leckerli über seinen Kopf nach hinten geführt. Er folgte mit seinem Blicken und sich setzte sich. Es folgten Lob und ein Leckerli.

Mit „Ab!“ habe ich ihn frei gegeben und er konnte davon flitzen. Mit "Sitz!" habe ich immer eine charakteristische Handbewegung verbunden (den erhobenen Zeigefinger). Wenn ich ihn z. B. abgerufen habe oder aber ein Bild machen wollte. Wie man einen Hund durch Fingerzeig lenkt und sich auf Befehl setzen lässt, ist im Kapitel "Stopp!" beschrieben.     

nach oben

  •  

„Platz!“

Nachdem es mit dem Befehl „Sitz!“ einigermaßen geklappt hatte ging ich dazu über unseren sitzenden Ron einen Leckerbissen vor die Nase zuhalten und mit der Hand langsam Richtung Boden zwischen seine Vorderpfoten zu gehen. Da er zwar mit der Nase runterging, aber den Hintern wie eine tauchende Ente in die Luft hielt, habe ich ihm die andere Hand auf den Rücken, (zwischen die Schulterblätter) gelegt und ihn sanft nach untern gedrückt. Hat er dann ganz gelegen, gab es wieder eine Belohnung. Ich lobte ihn verbal, mit Streicheleinheiten oder auch mit Leckerlis. Das ganze haben wir dann ausgedehnt, indem ich ihn, mit "Platz!" und „Bleib!“ vor Eingängen von Läden etc. ablegte. Wir üben Sie dieses Kommando jeden Tag, egal wo, Wiese, Wald usw. gewissenhaft, damit es ihm ständig in Erinnerung ist und ich mich darauf verlassen kann, dass er auch das tut, was ich von ihm verlange. Wenn ich wollte, dass er sich wieder in eine andere Position begibt, gab ich ihm den Befehl „Sitz!“ und „Ab!“, was für Ron die Aufforderung ist, jetzt endlich wieder ab zu zischen. Am besten hat es bei Ron geklappt, wenn er mir nicht entwischen konnte, ich ihn voll unter Kontrolle hatte. So z.B. in der Küche. Hat er sich unverzüglich hingelegt, erfolgte eine Belohnung, ansonsten habe ich ihn ignoriert oder mit den Augen streng fixiert, um ihn daran zu erinnern, was er tun soll. Gleichzeitig mit dem Kommando „Platz!“ hielt ich eine Hand flach ca. 30 cm über dem Boden. Diese Haltung hat ihn an das Niedergedrücktwerden erinnert und stellt zudem eine Haltung dar, die wir normalerweise nicht einnehmen, die also unverwechselbar ist. Da PJRT furchtbar gerne jagen, diese Erfahrung musste ich auch schon machen, muss man seinen Vierbeiner sehr genau beobachten. Die Zeichen der Erregung zu Jagdbeginn lassen sich nur kurz an der Haltung des PJRT ablesen. Jagt er erst einmal los, kommt das Kommando wahrscheinlich schon zu spät. Das Gefühl zu jagen, kann den Hund sehr stark belohnen. Hat er diese tolle Erfahrung erst einmal gemacht, wird es das nächste Mal noch schwieriger, ihn davon abzuhalten.

Es gibt immer wieder Situationen in den sich „Platz!“ als äußerst hilfreich gezeigt hat. So z. B. auf Spielplätzen oder Restaurants, aber auch, wenn Besuch eintrifft. Nicht jeder mag es besonders, von einem Hund angesprungen zu werden oder gar einen nassen Hundekuss zu bekommen, geschweige denn das Sofa mit diesem teilen zu müssen. Wir hatten in dieser Beziehung kaum Probleme mit Ron, das Sofa überlies er gerne dem Besuch, aber Küsse und Anspringen waren am Anfang an der Tagesordnung. Nach einigem erneuten und mühsamen Üben wurde Ron klar, dass sich sein vermeintliches Durchsetzungsvermögen mir gegenüber nicht lohnt.

nach oben

  •  

„Bleib!“

Das Kommando „Blei!“ funktioniert bei Ron fast auf Anhieb. Zuerst ließ ich Ron sich setzen und „Bleib!“ (verbunden mit dem Sichtzeichen der erhobenen rechten Hand, ähnlich einem Stoppschild) und ging dann 1 – 2 Schritte rückwärts. Nach ein paar Sekunden ging ich anschließend zu ihm zurück und lobte ihn. Nach und nach steigerte ich die Entfernung und Wartezeit bis ich wieder zu Ron zurück ging. Falls er nicht bleiben wollte und sofort begann mir nach zu laufen, ging ich einfach ohne Kommentar zurück zum Ausgangspunkt und wiederholte alles noch einmal. Für mein kleines PJRT-Energiebündel war es wirklich nicht so einfach, geduldig auf etwas zu warten. Aber da er ja ein kluges Kerlchen ist, begriff er diesen Befehl sehr schnell. Hin und wieder macht er sich einen Spaß daraus, eigenmächtig, hinter unserer Gartenmauer zu „bleiben“, um dann, im richtigen Moment hervor zu schnellen und freudestrahlend Fußgänger mit einem 


Beller zu erschrecken. 

  nach oben

  •  

Leinenführigkeit

Auch Ron hatte die Unart, an der Leine zu zerren. Ich habe ihn, sobald er munter nach vorne zog mit einem leisen "Fuß!" angesprochen und bin einfach stehen geblieben, habe so lange gewartet bis Ron etwas zurück kommt, so lernte er, wenn die Leine gespannt ist, also wenn er zieht, geht's nicht weiter. Am Anfang kam ich dabei zwar nicht vom Fleck, aber Ron hat begriffen, wenn er nicht das macht, was ich will, geht es eben gar nicht weiter. 

Eine andere Möglichkeit ist der Richtungswechsel. Wenn der Hund zieht und Mensch dreht dann einfach um und geht in die andere Richtung ohne was zu sagen. Er merkt schnell, wenn er zwischen die Beine gerät und wird es sich merken.

Man kann auch versuchen den Hund anzuleinen, wenn er ohnehin schon sehr müde ist, dann wird er nicht ziehen. Ein positiver Seiteneffekt ist, dass die Hunde dabei auch das "Fuß!" üben. Für allzu schwierige Fälle, kann man es auch mit einem Legleader oder Halti ausprobieren. 

nach oben

  •  

"Fuß!" 

Ein Befehl, den ich sehr ernst übe, ist "Fuß!". Der Hund soll auf das Kommando "Fuß!" mit seiner Schulter unmittelbar neben dem linken Bein "seines" Menschen bleiben. Ganz zu Anfang lockt man den Welpen zu Hause, im Garten oder unterwegs in Ablenkungsfreier Umgebung mit Spielzeug oder Leckerli an seine Seite, nennt das dann "Fuß!" und belohnt den Hund. Ich schlage zur Verstärkung des Befehls mit der linken Hand auf meinen linken Oberschenkel und halte mit der Rechten ein Leckerli lockend schräg davor. Man kann das Leckerli auch in der linken Hand halten und den Hund mit seiner Schnauze regelrecht in die Hand hineintreiben lassen, bevor man ihm das Leckerli überlässt. Bei besonders gierigen Hunden besteht dabei jedoch Verletzungsgefahr für die Hand. Wenn ich unterwegs bin und keine Leckerlis bei habe, halte ich den Hund zu "Fuß!" angeleint so kurz, dass er nur neben mir gehen kann. Junge Hunde wollen sich stärker bewegen und beginnen nach vorne zu ziehen oder seitlich zu entwischen. Sie tun dies auch dann, wenn sie sich an der langen Leine das Ziehen bereits abgewöhnen ließen. 

Von Stachelhalsbändern halte ich gar nichts. Muss man dem Hund gegenüber deutlicher werden, kann man das auch mit einem leichten Wegdrücken mit dem rechten Fuß gegen den Bug des Hundes oder aber man schneidet ihm den Weg ab (abrupter Richtungswechsel). Bei dem Richtungswechsel sollte man aufpassen, dass man nicht unbedingt über den Hund stolpert, da dieser im ersten Moment vollkommen perplex ist, dass es hier nicht mehr weiter geht. Das Abstoppen des nach vorne preschenden Hundes ist das Ziel. Es wird ihn zudem stärker überraschen als ein noch stärkeres Rucken am Halsband. Meine Hunde lernten sehr schnell dieses Abstoppen als Hinweis auf ihre Vorpreschgrenze einzuordnen. Die Stärke der Maßnahme richtet sich auch hier nach der Wirkungsschwelle des Hundes. 

nach oben

  •  

"Steh!"  

"Steh!" wird an Bordsteinkanten trainiert und nur anfangs gesagt. Es funktioniert dann auch schnell in anderem Gelände. Später muss der Hund selbst wissen, dass er nicht ohne ausdrücklichen Befehl auf die Fahrbahn laufen darf. Ich hatte mir überlegt, obwohl in der Hundeschule anders gelernt, auf „Sitz!“ am Bordstein aus verschiedenen Gründen zu versichten:

  1. Bei kurzen Grünphasen für Fußgänger steht Ron eicht zweimal vor der roten Ampel oder er behindert den Verkehr. 
  2. Bei nassem Wetter setzen setzt sich mein zimperlicher PJRT gar nicht gerne hin. Er liebt Wasser von Oben überhaupt nicht und sich in kalte nasse Pfützen zu setzen ist ihm ein Greul (ich, da wird man ja  schmutzig!). 
  3. Gewöhnt sich der Hund an, sich jedes Mal zu setzen, wenn Sie stehen bleiben, kann das sehr hinderlich werden, wenn man zügig vorankommen möchte.

Kann Ron mich sehen, hebe ich zu "Steh!!" den rechten Arm senkrecht in die Höhe, um auch mit diesem wichtigen Befehl ein Sichtzeichen zu verbinden. "Steh!!" sage ich, wenn ich mit ihm an der Wohnungstür ankomme, die ich noch aufschließen muss, wenn ich ihn ableinen oder anleinen will und jedes Mal, wenn ich aus anderen Gründen anhalte. Diesen Befehl verwende ich bei nassem, schmierigem Untergrund statt "Platz!", weil Ron sich, wie gesagt, nicht gerne nass macht. "Steh!" ist gut, um den Hund bequem zu kämmen, zu baden und wenn das Tier vor dem Tierarzt steht. 

Der Befehl ist auch gut, wenn Ron während einer Übung in die falsche Richtung läuft. Durch das Stoppen habe ich wieder Ron`s volle Aufmerksamkeit. Ich kann ihm dann die richtige Richtung in aller Ruhe mit dem ausgestreckten Arm und Zeigefinger zeigen. Ein Hund, der durch Fingerzeig zu positiven Momenten verholfen bekommt, wird sich die Richtung gerne zeigen lassen.

nach oben

Erziehungshilfen

Ich möchte hier unmissverständlich erwähnen, dass ich mich von Erziehungsmethoden, die mit Schmerzen und Angst einhergehen, distanziere. Sie führen meines Erachtens überhaupt nicht zum Erfolg, sonder eher dazu, dass der Hund, wenn er Angst vor seinem Menschen hat, unter Umständen "pariert", aber kein verlässlicher Partner ist. 

Es gibt auch eine unzählige Vielfalt an Erziehungshilfen, die auf dem freien Markt angeboten werden, doch man sollte solche Hilfen nicht auf eigene Faust, sondern mit Hilfe eines Hundetrainers, einsetzen. Zu vieles kann man beim Hund damit verderben, wenn es falsch gehandhabt wird. Man soll aber auch nicht von vornherein all die genannten Hilfen ablehnen. Es kommt immer darauf an WIE ich damit umgehe.

  •  
Halti

Das Halti-Prinzip ist denkbar einfach. Es ist ein pferdehalfterähnliches Kopfgeschirr, das in Verbindung mit einem gewöhnlichen Halsband getragen wird. Man führt den Hund mit einer Doppelleine. Eine Leine wird wie bisher am Halsband, die andere jedoch - und dass ist das Entscheidende - Halti befestigt. Dieser Leinenbefestigungspunkt liegt nicht am Hals, wo Hunde die größte Zugkraft entwickeln, sondern unterhalb des Fanges ganz vorn in der Nähe der Nasenspitze. Dort haben auch die stärksten "Draufgänger" kaum Kraft. Dadurch kann man - ähnlich wie mit den Zügeln beim Pferd - die Kopfrichtung des Hundes mit ganz wenig Kraftaufwand steuern. Dieses Steuern des Kopfes hat auf das Verhalten des Hundes in mehrfacher Hinsicht einen erheblichen Einfluss:

  1. Das Halti ändert die Lauf-  und Blickrichtung
    Schon der leichteste Zug am Halti bewirkt, dass sich der Kopf des Hundes dem Menschen zuwendet. Da der Körper immer der Kopfrichtung folgt, dreht sich der Hund dem Menschen automatisch zu.

  2. Das Halti unterbricht den Auslöse-Reiz
    Dadurch, dass sich der Hund dem Menschen blickmäßig zuwendet, wird der den Ungehorsam auslösende Reiz, z. B. ein die Straße überquerender Hund oder eine vorbeiflitzende Katze, unterbrochen und der Hund beruhigt sich sehr schnell.

  3. Das Halti schafft Blickkontakt zum Führer
    Durch diese zwangsläufige Drehung wird automatisch ein Blickkontakt zum Führer hergestellt. Für den Hund steht damit nicht mehr der Reizauslöser im Mittelpunkt, sondern der Mensch! 

  4. Das Halti übt Druck auf die Schnauze aus
    Der Nasenriemen des Haltis hat außerdem noch eine weitere wichtige Funktion. Er übt einen Druck auf die Schnauze des Hundes aus. Denn mittels "Schnauzengriff" disziplinieren die Hündinnen ihre Welpen. Daher kommt dem Halti eine erzieherische Bedeutung zu. Mit dem Zug am Halti macht dem Hund eindeutig klar, wer "Herr im Hause" ist. 

    nach oben

  •  

Geh bei Fuß Trainer

Dieses Brustgeschirr habe ich von meinem Tierarzt empfohlen bekommen. Einem PJRT ist es so ziemlich egal, ob er sich die Kehle zu zieht oder nicht. Wenn er etwas anderes im Sinn hat, als sein Mensch, wird gezogen, was das Zeug hält. 

Es besteht aus 2 Brustriemen, die so durch ein Spezial-Halsband geführt werden, dass schon beim geringsten Leinenzug Druck auf die Vorderbrust ausgeübt wird. Je mehr der Hund zieht, desto stärker wird der Druck und damit die Bremswirkung. Jedes ungestüme Vorpreschen wird also sofort durch Druck bestraft und dadurch wirksam unterbunden.

Für Hunde, die unter den Achseln  besonders empfindlich sind, gibt es noch gepolsterte Geh-bei-Fuß-Trainer. Bei diesem Modell wird der „Brems-Riemen“ direkt vor der Brust und nicht mehr unter den Achseln geführt. Die Wirkung bleibt die Gleiche, jedoch ist der Tragekomfort wesentlich höher. 

.nach oben

  •  

Legleader

Mit dem Legleader soll man dem Hund das perfekte bei Fuß gehen beibringen. Im Gegensatz zu vielen anderen Erziehungshilfsmitteln setzt es genau dort an, wo das Grundübel des Problems liegt - in der mangelnden Konzentration des Hundes auf den Hundeführer.
Achten Sie mal darauf, wo Ihr Hund, wenn er an der Leine zerrt, mit seinen Gedanken ist. Mit der Legleader-Führleine soll man ein Erziehungsmittel erhalten, das den Konzentrations-Prozess auf den Hundeführer nachhaltig trainiert. Wie es der Name sagt, ist das Besondere an der Legleader Führleine der Befestigungspunkt des oberen Endes. Sie wird an dem Oberschenkel befestigt, so dass der Hund hautnah geführt wird.
Das Training selbst ist denkbar einfach. Man läuft, ohne auf den Hund zu achten, einfach los und sagt dabei kein Wort. Immer wieder  ganz unverhofft die Richtung wechseln, ohne irgendwelche Andeutungen. Die Richtungswechsel müssen für den Hund aus heiterem Himmel kommen.  Das weitere ergibt sich von selbst. Für den Hund sind die plötzlichen Richtungswechsel zunächst gewöhnungsbedürftig. Er wird im wahrsten Sinn des Wortes hin- und hergerissen sein. Doch schon nach kurzer Zeit merkt er, dass er dem Schicksal nicht machtlos ausgesetzt ist. Konzentriert er sich nämlich auf die Schritte und Fußstellung des Hundeführers, kann er die Richtungswechsel erkennen und folgen.

Hinweis: Gemäß des Landeshundegesetz für Nordrhein-Westfalen ist das Halti auch als Maulkorbersatz zugelassen. Es gibt allerdings einen entscheidenden Unterschied: Anders als bei einem Korb könnten Hunde mit Halti dennoch beißen, wenn die Leine ganz ohne Zug gehalten wird. Dadurch lockert sich dann nämlich auch der Schlaufenring um die Schnauze des Hundes. Wird das Halti jedoch von einem aufmerksamen Hundehalter verwendet, dann erfüllt es durchaus ähnliche Eigenschaften wie ein Maulkorb.

  •  

Erziehungshalsbänder

Hier sei darauf hingewiesen, dass es verschiedene Erziehungshalsbänder gibt. Vom Ultraschall, Sprayhalsband bis hin zu Stachelhals- oder Elektrobändern. Letzteres ist nur für Jäger mit spezieller Ausbildung zu gelassen, da diese Bänder einen elektronischen (Strom) Impuls abgeben. Für den Ottonormalverbraucher nicht erlaubt, wenn auch z. T. im Handel problemlos erhältlich.

.nach oben

  •  

Antibellhalsbänder

Antibell-Halsbänder lösen das Problem auf einfache, schnelle und für den Hund harmlose Weise. Für sensible Hunde gibt es Antibell-Geräte nur mit akustischem Warnsignal oder Ultraschall, mit und ohne Fernbedienung oder als Spray-Antibellhalsband. Hierbei gibt es ernorme Preisunterschiede. Wer sich dafür interessiert, kann sich im Internet oder bei mir informieren. 

 Beschäftigung

Es gibt unzählige Möglichkeiten einen PJRT zu beschäftigen. Denn wenn die Beschäftigung fehlt, kann es schon mal vorkommen, dass er sich selbst eine Solche sucht und diese muss nicht unbedingt mit dem Wohlwollen des Hundehalters einhergehen. Der PJRT will und muss geistig und körperlich ausgelastet sein, um Langeweile vor zu beugen. Hier stelle ich nur einige vor, die ich auch selbst mit Ron mache.

nach oben

  •  

Wandern

Wandern macht Spaß und gerade mit einem quirligen PJRT. Es gibt so viel zu erschnüffeln, das ist wie Zeitung lesen. Da dauert es eben unter Umständen etwas länger bis Hund weiter kommt. Den Berg hinauf, den Berg hinunter, das ist ganz nach dem Geschmack von Ron und wenn wir 2-Beiner total K.O. zu Hause aufs Sofa fallen, Ron ist noch topfit.

Ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen sind für Ron eine Herausforderung und dabei ist es ihm egal, ob im Flachland, den Bergen oder am Strand. Es riecht sooooo gut nach Wild, nur leider darf Ron nur beobachten, er würde zwar lieber hinterher jagen, doch das ist verboten. Aber besser noch ist es, wenn es viele Löcher gibt. Da kann "Hund" herrlich graben und zu weilen stößt "Hund" auch schon mal auf ein Wespennest, so wie dieses Jahr. Springen über Stock und Stein, rein ins Dickicht und auch wieder raus. Hier wird die Nase gefördert. Wandern muss nicht langweilig sein! 

nach oben

  •  

Fahrrad fahren

Ron liebt es am Fahrrad zu laufen. Am Anfang haben wir mit kleinen, kurzen Wegen begonnen und diese im Laufe der Zeit immer weiter ausgedehnt, denn auch ein Terrier kann Muskelkater bekommen. PJRT sollten etwa ein Jahr alt sein, um am Fahrrad mitzutraben. Wer glaubt ein PJRT sei auf Grund seiner kurzen Beine nicht in der Lage mit zu halten, der sei daran erinnert, dass er schon früher als Reitbegleitpferd verwendet wurde. Er ist zäh und ausdauernd und so manches Mal, wenn wir von unseren Touren schon recht "platt" waren, hätte Ron noch weiter laufen können. 
Um sich und den Hund nicht zu gefährden, empfiehlt es sich ein Biker-Set an zu schaffen. Es ist meist ein speziell gefederter Führbügel, der am Fahrrad befestigt wird und somit hat man seine Hände frei am Lenker. 

nach oben

  •  

Joggen 

Joggen oder laufen ist ebenfalls nach Ron`s Geschmack. Am Anfang lief ich mit hängender Zunge durch den Wald. Aber inzwischen sind wir gleichberechtigte Partner und das Laufen macht richtig Spaß. Man sollte nur bedenken, dass zum Beispiel Inline-Skatern nicht unbedingt das Richtige für Hunde ist, da Laufen auf hartem Asphalt Gift für Hundepfoten ist.

nach oben

  •  

Schwimmen und tauchen

Schwimmen zählte nicht immer zu der Lieblingsbeschäftigung von unserem Ron. Als wir ihn in den ersten Wochen versuchten an Wasser zu gewöhnen, waren immer wir Menschen es, die nass wurden. Egal, ob große oder kleine Pfütze, Ron mogelte sich immer geschickt drum herum. Wir haben es erst später heraus gefunden, weshalb er Wasser scheute, aber nach dem wir wussten wo das Problem lag führten wir ihn langsam an das Thema "Nass" heran. Inzwischen ist es so, dass Ron als erster im See, Meer, Fluß etc. verschwunden ist und nur widerwillig wieder heraus kommt, da kann er noch so schlottern, nein, freiwillig kommt er nicht raus. Er liebt schwimmen, was aber nicht heißt, dass er Wasser von oben mag. Regnet es, so beeilt er sich unglaublich, mit seinem Geschäft fertig zu werden und so schnell, als möglich wieder ins Trockene zu kommen. 

nach oben

 

Such- und andere Spiele

Spielen zwischen Mensch und Hund ist nicht nur ein Zeitvertreib, sonder stärkt die Bindung zwischen Beiden. Ron läuft beim Spazierengehen gerne mal weiter voraus, als mir lieb ist. Da ich ihn nicht immer zurückrufen will, beobachte ich ihn und in dem Moment, wo er mir gerade mal seine Aufmerksamkeit zeigt, drehe ich mich auf dem Absatz rum und renne weg. Er macht prompt kehrt, überholt mich und scheint zu fragen "und nu?". Also folgt das Bällchen, Apfel oder Sonstiges, werfe es weit weg und lass es ihn holen. Hin und wieder verstecke ich mich hinter einem Baum und bin erstaunt, wie schnell er mich schwanzwedelnd wieder gefunden hat. 

nach oben

  •  

Fisbee

Auch dies wird heiß geliebt. Hier sollte man darauf achten, dass man keine normale Plastikscheibe verwendet, da er sich beim Fangen leicht verletzten könnte. Es gibt im Tierfachhandel ausreichend verschiedene Frisbeescheiben. 

nach oben

  •  

Tricks lernen

PJRT sind für jeden Spaß zu haben und bereit gerne und schnell zu lernen. Ron räumte z. B. mit Vorliebe seine Spielekiste aus, aber nicht mehr ein. Ständig fiel oder trat jemand aus unserer Familie auf seine Sachen. Also begann meine Tochter damit, ihm bei zu bringen, seine Sachen auch wieder auf zu räumen. Sie wartete an der Spielekiste, bis Ron mit einem Spielzeug kam und wenn er den Kopf darüber hielt, warf sie ihm ein Leckerli hinein. Ron lies das Spielzeug fallen und nahm die Belohnung auf. Dabei kam das Kommando "Aufräumen!". Und so haben wir uns dann auch nicht gewundert, als wir  hin und wieder unsere Schuhe, Socken oder Sonstiges, in seiner Kiste fanden. 

Na ja, Ordnung muss sein..........

Wäschewaschen ist so furchtbar lästig und öde. Also habe ich mir gedacht, warum das Ganze nicht zu zweit machen und wer wäre da besser geeignet als Ron? Am Anfang rannte ich zwar erst hinter ihm her, bis ich meine Wäsche wieder dort hatte, wo ich sie hin haben wollte, doch inzwischen sind wir ein eingespieltes Team. Ron holt die Wäsche, bringt sie mir und ich stecke sie in die Maschine. Klappt prima, macht Spaß und ist nicht mehr langweilig. 

Vor einiger Zeit hatte ich mich verletzt, so dass ich nicht gut laufen konnte. Da ich aber keine Lust hatte, mich  wegen jeder Kleinigkeit zu bücken, kam ich auf die Idee Ron zu zeigen, wie man einen bestimmten Schrank öffnet. Oder er bringt die Fernbedienung. All diese Dinge sind einem PJRT recht leicht bei zu bringen und mit Leckerlis allemal.

Für Hundefreunde, die sich gerne sportlich mit ihrem Vierbeiner beschäftigen möchten, ist Folgendes wichtig: Für alle Turniere, Prüfungen etc. ist die Begleithundeprüfung Voraussetzung! 

  •  

Weitere Informationen über Agility, Coursing, Dogdance, Hunderennen, Obedience, Begleithunde, Drogenspürhunde oder Rettungshunde auf der Linkseite.

nach oben